Gerade nochmal ein paar Beiträge gelesen. Letztes Jahr ärgerte ich mich noch mit der Seminararbeit herum – Gestern war der Vortrag dazu fällig und heute ist nun alles erledigt. Auf den ersten Blick wirkt das super. Zumal die Arbeit mich auch echt viel Nerven gekostet hat. Aber da es dieses Semester ja konstant Stress gibt, läuft zur Zeit noch die Praktikums-Suche. Echt Wahnsinn was manche Firmen für Vorstellungen haben – Na klar: Machen wir doch einfach mal 1 Probe-Arbeitstag um entscheiden zu können, ob jemand für 3 Monate Praktikum in Frage kommt. Steht ja auch völlig im Verhältnis. ^^ Wie auch immer – Wahrscheinlich werde ich diesen Eintrag dann in ein paar Monaten lesen und mir dasselbe denken, was mir jetzt bzgl. der Seminararbeit im Kopf herumschwirrt.
Viel beachtlicher ist allerdings, dass mein letzter Eintrag genau vor einem – hm, wie finde ich jetzt dafür das passende Wort – drastischen Ereignis lag. Als ob ich es irgendwie geahnt hätte, es ist echt seltsam.
Damals plagte mich ein großes schlechtes Gewissen, so viele offene Fragen, so viel Verzweiflung. Und heute? Im Prinzip ist alles nach wie vor da. Nur mit viel mehr Türen und Schlössern und Sicherheitsschlössern gesichert. Ich habe schlicht und einfach keinen Kopf dafür. Man muss nun einmal funktionieren. Da gibt es keine Ausrede. Der normale Alltag macht mir schon genug zu schaffen, plus Krankheit. Also auch ohne den Ausnahmezustand (der mittlerweile eher zum Dauerzustand geworden ist, und dies voraussichtlich auch bleiben wird, was durchaus auch gut sein kann) kostet es schon genügend Anstrengung alles am Laufen zu erhalten. Und im Prinzip sollte ich jetzt auch aufpassen, nicht allzu sehr über das alles nachzudenken, bevor doch noch eine Tür aufgeht. Das Ding ist – Wir sind jetzt an einem Punkt angelegt, an dem ich mir nicht ansatzweise vorstellen kann, wo jemals wieder ein Weg zurück führen soll. Da gibt es nicht einmal ein Trampelpfad. Die Aktion im Januar war eigentlich schon eine riesige Grenzüberschreitung. Danach gab es trotzdem noch einige Äußerungen, die für sich genommen schon viel zu weit gingen. Aber es gibt einfach Dinge, die sagt man nicht. Das ist Fakt. Sowas tut man niemanden an. Nicht in der ach so tollen Familien, in der man sich nahe steht und die über alles geht. Das würde ich noch nicht einmal jemand sagen, den ich nur durchschnittlich leiden kann. Das macht man einfach nicht. Und wenn ich genauer darüber nachdenke, ist davor schon etwas gefallen, was eigentlich auch schon diesen Tatbestand erfüllt hätte. Aber egal wie oft es nun solche Situationen gab – Wo soll das hinführen? Was bringt es, sich gegenseitig fertig zu machen? Ich versteh es nicht. Und ich bin definitiv nicht gewollt, das weiter mit mir machen zu lassen. Mit meinem schlechten Gewissen muss ich dann klar kommen. Da führt kein Weg dran vorbei. Und mir ist klar, dass es irgendwann verdammt schwer werden wird, damit zu leben. Aber alles andere muss ich nicht. Ich hätte niemals, wirklich niemals, gedacht, dass wir jemals an so einen Punkt gelangen. Es war definitiv nicht meine Absicht. Es war meine Notbremse, um mein Leben einigermaßen weiter leben zu können. Bisher gab es eine nahe stehende Person, von der ich maßlos enttäuscht wurde. (Diese ist sich der Tatsache wahrscheinlich nicht einmal bewusst.) Aber diese Zustand hat sich in Jahrzehnten nicht geändert. Das ist eine Sache. Eine viel größere Lektion war es allerdings diese neue Enttäuschung zu erfahren. Es ist wirklich erstaunlich, wie lange man manche Menschen um sich haben kann, ohne sie wirklich zu kennen. Das was ich diesbezüglich gelernt habe ist nicht reparierbar. Allerdings denke, dass das auch schon vor vielen, vielen Jahren kaputt gegangen ist und nicht erst jetzt. Wenn es überhaupt jemals ganz war.
Kein Jahr mehr – dann bin ich mit allem durch. Und ich werde definitiv mehr als drei Kreuze machen, wenn dieser Tag erreicht ist.
Du hattest immer Angst, dass es irgendwann dazu kommen wird. Jetzt kann ich garantieren, dass diese Angst begründet war. Und du hast alles verspielt, was du jemals in der Hand hattest um es zu verhindern. Einfach alles. Well, screw you!