Archiv der Kategorie: General

the sky multiplies and subdivides the atoms in between

Ich wusste, dass der Tag irgendwann kommen wird. Der Tag, an dem ich eine Entscheidung treffen müsste. Der Tag, an dem ich beginnen würde meine bisherige Wahl immer wieder zu überdenken, in Frage zu stellen ob es wirklich richtig war. Nach den Nachrichten, die mich weckten, war es mir klar, dass der Tag gekommen war. Ich war mir sicher. Du hast es geschafft genug Staub aufzuwirbeln – meine Gedanken und Gefühle inbegriffen. Die Nachricht war keine endgültige jedoch die Ansage der Endgültigkeit. Heute, mit etwas Distanz betrachtet, weiß ich, dass gestern nicht der Tag war. Ein schlimmer war es trotzdem. Ein kleiner Vorgeschmack darauf was kommen wird. Die Informationen, die ich bekam, waren keinesfalls harmlos und zerreißen mein Herz. Das Wissen darüber, dass es ihr schlechter geht und die Behandlung nicht anschlägt. Ich will mir nicht vorstellen, wie es sich für sie anfühlt. Gleichzeitig hätte man mir die Nachricht auch mit wesentlich weniger Dramatik überbringen können. Auf einem sachlichen, neutralen Weg ohne jegliche Moralkeulen und Gewissens-Anspielungen.  Aber genau das ist der Punkt – das willst du nicht. Ich habe dir die Möglichkeit gegeben mich jederzeit zu kontaktieren. Aber meinen Weg der Kommunikation willst du nicht gehen. Lieber Dritte involvieren um auch die maximale Aufmerksamkeit herauszuholen und mir soviel wie möglich zu schaden. Mir ist dein Ziel durchaus bewusst, nur dir nicht, dass du es so nicht erreichen wirst. Allein die wenigen Worte, die ich von dir gelesen habe, haben mich so endlos wütend gemacht. Ich hoffe für dich, dass wir die Zukunft wie die letzten Jahre gestalten und nicht miteinander reden. Du willst nicht hören, was ich dir zu sagen habe. Und genau genommen will ich auch keine Auseinandersetzung. Ich will einfach nur mein Leben leben, ohne dich. Vergessen, dass es dich gibt – so wie es mir die letzten Jahre zu einem Großteil sehr gut gelungen ist.

Und auch wenn gestern nicht – der Tag- war, so musste ich mich doch bezüglich eines anderen Aspekts entscheiden. Ich habe den ganzen Tag mit mir gehadert, hatte kein Bauchgefühl in die eine oder andere Richtung. Letztlich habe ich spontan eine „etwas tun“-Entscheidung getroffen. Lieber bereue ich etwas, was ich getan habe als mich die ganze Zeit zu ärgern etwas nicht getan zu haben. Außerdem hatte ich es  mir schon lange vorgenommen. Einzig eben die Umstände hielten mich ab. Bedenken, was andere über das Timing denken würden. Heute bin ich okay mit meiner Entscheidung. Es war richtig so.

Nun zähle ich die Tage bis der Tag kommt und hoffe dabei inständig, dass es so viele wie möglich sein werden. Hoffe, dass es zumindest noch Monate sein werden. Ich weiß nicht, was die Ärzte sagen, wie sie die Lage einschätzen. Kann nur aus Aussagen Vermutungen aufstellen. Vielleicht verschätze ich mich. Es wird sich zeigen.  Genauso wie sich zeigen wird, wann meine Gefühle wieder erreichbar sind. Seit gestern Abend ist alles abgeschlossen, kann alles sachlich aufnehmen aber kaum länger als ein paar Minuten empfinden. Kurz genug, um mich nicht irgendwo zu verlieren.

Seelenzorn – Was du träumst

So viele Gedanken in meinem Kopf, doch was soll ich schreiben? Hab das falsch eingeschätzt, mich falsch eingeschätzt. Das Ganze hat einen Platz eingenommen, der nun leer zu sein scheint. Ich weiß nicht warum. So viele Fragen in meinem Kopf, aber hier ist nicht der richtige Platz dafür. Ich bezweifel ob Antworten helfen würden, vielleicht würden sie das Verstehen leichter machen. Aber ändern würde es letztendlich nichts. Würde nur gern wissen, ob ich irgendetwas falsch gemacht habe. Das könnte vielleicht helfen. Ansonsten versuche ich es irgendwie hinzunehmen, wobei die Betonung auf versuchen liegt. Fühlt sich gerade sehr schwer an.

make me sick ‚till I can’t breathe

Eigentlich wollte ich schon gestern schreiben, zeitlich passender, aber da haben dann doch die Kraft und die nötigen Kapazitäten gefehlt.

Aber dann eben jetzt: Es ist vollbracht!

Ich bin weg. Von dir, deinem Wirkungskreis, deinem Einflussbereich. Und das fühlt sich verdammt gut an. Hätte es schon viel eher tun sollen, aber die nötige Kraft dafür zu finden war ein längerer Prozess. Aber es hat sich gelohnt. Das Beste daran ist: Du weißt es noch nicht einmal. So froh ich bin weg zu sein, aber das Gesicht bei der Realisation würde ich schon gern sehen. Nungut. Mir ist klar, dass es nur eine Frage der Zeit ist. Dann wird es wieder Stress geben, unschöne Szenen und nervenraubende Situationen. Ich weiß das. Aber auch da wird es einen Weg durch geben. Fürs erste habe ich aber nun meine Entscheidung getroffen – sieh zu, wie du damit klar kommst. Und vielleicht ist es dir egal, umso besser.